Vaterschaftstest

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Ein Vaterschaftstest kostet bei günstigen Anbietern etwa 150 €. Zusätzliche Anforderungen können den Preis aber in die Höhe treiben.

Fünf Faktoren, die den Preis eines Vaterschaftstests beeinflussen

Die Preisspanne bei Vaterschaftstests ist erheblich (siehe Anbieter und Kosten). Ein höherer Preis ist jedoch kein Zeichen für bessere Qualität – die ist meist vergleichbar und wird in Deutschland streng überwacht1.

Es sind oft die eigenen Wünsche und Ansprüche, die sich letztendlich den Rechnungsbetrag bestimmen. Fünf Aspekte stehen dabei im Vordergrund.

Fünf Faktoren, die den Preis eines Vaterschaftstests beeinflussen

1. Wie viele Personen sollen getestet werden?

Minimum sind zwei Personen: der Vater und das Kind. Dies reicht in der Regel aus, um eine Vaterschaft mit ausreichender Sicherheit nachzuweisen. Derartige Tests sind ab etwa 150 Euro zu haben.

Besser ist es jedoch, wenn auch die Mutter daran teilnimmt – die Aussagekraft ist wesentlich höher. Und falls der Test auch vor Gericht Bestand haben soll, ist dies sogar zwingend notwendig. Vaterschaftstests für drei Personen kosten bei günstigen Anbieter etwa 190 Euro.

In manchen Fällen müssen aber mehr als drei Personen getestet werden – andere mögliche Väter oder weitere Kinder etwa. Die Kosten für jede weitere Person werden auf den Grundpreis aufgeschlagen: Mit einem Minimum von 80 Euro pro Person sollte man rechnen.

2. Wie verlässlich soll der Test sein?

99,9 % Wahrscheinlichkeit ist der Mindestwert, bei dem eine Vaterschaft vor Gericht als bewiesen gilt. Alle verfügbaren Tests werden diese Marke erreichen, und oft genügt es, dafür 15 DNA-Marker zu untersuchen2.

Wer es genauer wissen möchte, kann die Analyse von zusätzlichen DNA-Markern in Auftrag geben. Manche bieten die Analyse von 31, andere sogar von 47 DNA-Markern an. Im Optimalfall sind damit Genauigkeiten von mehr als 99,9999 % erreichbar. Die Kosten liegen dann etwa zwischen 300 und 450 Euro.

Allerdings lässt sich nicht vorhersagen, wie hoch die Sicherheit des Vaterschaftstests am Ende sein wird – dazu spielen zu viele individuelle Faktoren mit herein.

3. Wie schnell sollen die Ergebnisse vorliegen?

Fast alle Labore erledigen einen Vaterschaftstest in 8-10 Werktagen, manche sind etwas schneller. Wer großen Zeitdruck hat, kann bei einigen Anbietern eine Expressbearbeitung anfordern: Die Zeit reduziert sich dann auf wenige Tage, manchmal reicht sogar eine einzige Nacht. Die Kosten werden auf den Grundpreis aufgeschlagen und liegen zwischen 100 und 500 Euro.

4. Soll der Vaterschaftstest vor Gericht Bestand haben?

Alle Tests bei deutschen akkreditierten Anbietern erfüllen die Voraussetzungen, um vor Gericht als Beweis verwendet zu werden. Doch manche Anbieter scheuen die lästige Papierarbeit und liefern den Vaterschaftstest nur mit einem Kurzgutachten aus. In diesen Fällen kann das Verfassen einer vollständigen, gerichtsverwertbaren Dokumentation 50 bis 270 Euro zusätzlich kosten.

5. Wer nimmt die Proben ab?

Das deutsche Gesetz verlangt, dass Gewebeproben für einen Vaterschaftstest von einem unabhängigen Sachverständigen abgenommen werden3. Dieser kann laut Vergütungsverordnung eine Entschädigung für den Arbeitsaufwand einfordern.

In manchen Jugendämter kann dies allerdings in Einzelfällen kostenlos erfolgen – eine kurze Nachfrage lohnt sich. Ärzte stellen für eine Probennahme eventuell eine Privatrechnung aus, die Kosten sollte man bei seinem Arzt erfragen.

Fast alle Labore, die Vaterschaftstests anbieten, nehmen die Proben auch selber ab. Die Kosten schwanken zwischen etwa 40 und 80 Euro. Voraussetzung ist natürlich, dass das Labor vor Ort ist. Allerdings stellen manche Anbieter auch Adressen von Vertragspartnern zur Verfügung.

Auch eine Probenentnahme im Ausland wird mitunter angeboten. Die Abnahme erfolgt in der deutschen Botschaft, die Kosten betragen etwa 150 Euro oder mehr.

Deutsche Anbieter von Vaterschaftstests
Kosten, Merkmale und Leistungen
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Quellen

  • 1 Deutsche Akkreditierungsstelle, Welche Aufgabe hat die DAkkS?, abgerufen April 2024 (Link)
  • 2 R. Renneberg, Neues zum Genetischen Fingerabdruck: Die DNA-Vaterschafts-Analyse, esanum.de, Juni 2022 (Link)
  • 3 Gesetz über genetische Untersuchungen bei Menschen (Gendiagnostikgesetz – GenDG), Stand April 2016 (Link)
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